Als Leitmotiv diente den Autoren das, was sie vor Ort angetroffen haben – ein Waldstück wurde ´befreit´, damit was Neues erbaut werden konnte. Dies nannten sie ´Lichtung´.
In der germanischen Mythologie handelt es sich um einen fast mystischen Ort, einen Ort des Zusammentreffens. Zusammentreffens von Menschen, Zusammentreffens von Sonnenstrahlen mit dem Erdboden, Zusammentreffens vom Morgennebel und Morgentau, der nach Nebelschwund zurückbleibt…. ´Lichtung´ bedeutet auch sowas wie ´beleuchteter Abschnitt´, der dunkle Wald öffnet sich und wird beleuchtet, ein Ort wo der Wald seinen Charakter ändert und somit andere Aktivitäten ermöglicht werden. (Dichter in der Lichtung)
Diese Angaben helfen, um vor allem die Idee, eine Sporthalle mit urbanen Funktionen in eine bis jetzt nicht urbanisierte Umgebung, zu erläutern. Ein zusätzliches, fast metaphysisches Element ist auch die Flussnähe, bzw. der Drau See. Der Fluss ist da, aber nicht unmittelbar. Wenn man an Kontakt von Wasser und Land denkt, denkt man an Siedlungen neben Wasser und hat Bauten vor Augen, deren Wohnfläche mittels Säulen vom Wasser getrennt sind, bzw. über dem Niveau der Beflutung erbaut wurden, damit die Bewohner sicher sind. Auf diesem Standort war es nicht möglich so ein Objekt zu bauen, deshalb haben die Autoren folgende zwei Elemente eingeführt – Wald und Fluss – als Verbindungselemente in das Konzept des Zugangs zur Lösung der Problematik mit der Erbauung der Sporthalle der Stadt Varazdin. Ein weiteres Paradox vor das die Architekten gestellt worden sind, ist das Terminus ´Stadthalle´.
Dem Programm zufolge, wird nach äußerst urbanen Qualitäten gearbeitet. Die Sporthalle dient als ein urbaner Generator im neuen Stadtteil neben der Industriezone – die Sporthalle befindet sich im fast intakten Wald, dessen Intaktheit auch in der weiteren Explantation aufrechtgehalten wird. Es wird vermutet, dass weiterer Gebrauch der Sporthalle davon abhängt, wie die Bewohner der Stadt Varazdin die Sporthalle als ein Teil der Stadt akzeptieren werden. Selbst die erste Ausschreibung für Erbauung der Sporthalle hatte den Schwerpunkt auf Multifunktionalität der Sporthalle, damit es als Teil der Stadt ins Leben gerufen wird. Neben dem Objekt haben die Architekten auch andere urbane Elemente aufgebaut, die den Bewohnern in deren Freizeit zur Verfügung stehen. Dies sind externe Elemente
Das Projekt der Sporthalle basiert auf ähnlichem Konzept – es wird ein visueller Kontakt mit der Natur ermöglicht und die Verbindung zwischen Fluss und Wald wird noch mehr betont. Die kommerziellen Inhalte sind neben der Promenade aufgebaut, aber auch in der Richtung des Flusslaufs und in Deichrichtung. Sie wurden so aufgestellt, dass man auch aus der inneren Halle, gleich nebenan, einen Blick auf die Natur bekommt. Im Sinne des kommerziellen Programmes ist auch die vertikale Kommunikation zu den Inhalten auf der ersten Etage vorgesehen, zum VIP Bereich, einer Halle für Pressekonferenzen und einem Raum für Journalisten. Ein zusätzliches Element das eingeführt wurde, ist eine Glaswand entlang der Halle, die senkrecht zum Eingangsbereich aufgebaut ist. Sie dient nicht nur zur Kommunikation der Zuschauer die auf den Tribünen sind, man nutzt sie auch für viele andere Aktivitäten und gleichzeitig dient sie als Lichtquelle für den Innenraum der Halle. Die Formgebung der Sporthalle ist in drei Vertikalen aufgeteilt – Basis, Licht/Hauptkommunikation und Decke. Die Basis besteht aus Beton, das Erdgeschoss ist aus Glas und die obere Decke ist ein kompaktes und geschlossenes Volumen mit öffnungen für Tageslicht.
Man tendiert zur Einführung von helleren Farben, damit die Reflexion von Tageslicht und Sonnenstrahlen in die Tiefen des Waldes gelangen kann und die Sporthalle somit ein Teil des zukünftigen urbanen Organismus ist. Das Element der Glaswand wurde eingeführt, damit das große Volumen durchbrochen wird und dem kleinen Menschen einen Einblick in das Innere der Sporthalle gewährt.